„Du bist was du isst.“ von Ludwig Feuerbach (Philosoph 1804-1873)

Diese Weisheit, welche Ludwig Feuerbach im 19. Jahrhundert formulierte, gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Vierbeiner. Denn die Nährstoffe, welche unser Körper für Wachstum, Erhaltung von Gewebe und zum Betreiben aller Stoffwechselvorgänge benötigt, liefert ihm unsere Nahrung. Dies wiederum bedeutet, je optimaler der Körper versorgt ist, umso effektiver können alle Systeme, wie bspw. das Immunsystem, arbeiten und umso seltener kommt es zu Erkrankungen. Dazu muss die tägliche Nahrung nicht nur alle notwendigen Nährstoffe enthalten, für eine optimale Verwertung sollte das Futter auch für die Verdauungsphysiologie der jeweiligen Tierart passend und die Qualität entsprechend hoch sein.

Doch in unser westlichen Gesellschaft, in welcher „Zeit“ Mangelware ist, wird oft mit Zeit gespart, wobei sie u.a. am nötigsten wäre: bei der Nahrungszubereitung und -aufnahme. Und dies geht zu Lasten der Qualität der Nahrung. „Fast food“ finden wir heute nicht nur auf unseren Tellern, sondern auch in den Näpfen unserer vierbeinigen Gefährten. Die Fütterung von Fertigfutter an Hund und Katze ist für den Tierbesitzer praktisch, zeitsparend und verspricht dazu noch eine optimale Zufuhr mit allen Nährstoffen, welche das Tier benötigt. Um jedoch die einfache Handhabung und die lange Haltbarkeit garantieren zu können, werden die Futterbestandteile starker mechanischer und thermischer Belastung ausgesetzt, was zu einer Zerstörung von Nährstoffen und Veränderung der Nahrungsstruktur führt. Um im Futter einen Nährstoffgehalt zu erhalten, welcher sich an den Empfehlungen für die tägliche Nährstoffzufuhr für Hund und Katze orientiert, werden nicht enthaltene Nährstoffe und messbare Nährstoffverluste, wie bspw. Vitamine, nachträglich hinzugefügt. Sind die für die Fertigfutterherstellung verwendeten Rohstoffe meist aus Kostengründen schon von geringerer Qualität, so werden enthaltene Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate durch den Herstellungsprozess auch verändert. Bspw. kann ein Fertigfutter kaum essentielle ungesättigte Fettsäuren enthalten, welche der Körper zum Bau von Zellwänden benötigt, da diese weder hohe Temperaturen noch lange Lagerzeiten überdauern. Auch der Zusatz von Konservierungs-, Geschmacks- und evtl. Farbstoffen für eine lange Haltbarkeit und Akzeptanz führt zu einer Reduktion des Nährwertes.

Enthält ein Futter einen hohen Anteil von Zutaten minderer Qualität, wie z.B. viele bindegewebsreiche Schlachtabfälle, dann kann es nur schlecht verdaut werden. Dies ist daran erkennbar, dass die Kotmengen sehr groß sind. Zudem kann es auch zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Blähungen und Durchfall kommen. Des Weiteren ist eine relativ große Futtermenge notwendig, um den Energiebedarf des Tieres zu decken, da nur ein geringer Anteil davon verwertet wird.

Auch eine falsche Futterzusammensetzung, wie ein sehr hoher Kohlenhydratanteil, kann beim Hund und v.a. bei der Katze zu Durchfall führen. Das Verdauungsenzym zur Verdauung von Kohlenhydraten (Amylase) wird beim Hund in begrenzter Menge, bei der Katze nur in sehr geringen Mengen in der Bauchspeicheldrüse produziert. Frisst das Tier mehr Kohlenhydrate als es verdauen kann, dann kommt es aufgrund der im Darm zurückbleibenden Kohlenhydrate zu Durchfall.

Allergien können auf enthaltene Zusatzstoffe sowie auch auf Proteine (Eiweiße) der verarbeiteten Fleischsorten oder Kohlenhydratquellen entstehen. Eine gewisse Menge Kohlenhydrate können in aufgeschlossener Form einen Energielieferanten für den Hund darstellen. Doch sollten diese nicht die Hauptenergiequelle für den Fleisch-Allesfresser Hund sein, der natürlicherweise seine Energie v.a. aus Fleisch und Fett bezieht.

Die optimalste Nährstoffquelle stellen frisch verarbeitete Futtermittel in dem je nach Tierart richtigen Mengenverhältnis zueinander dar. Eine Möglichkeit einer möglichst naturnahen Ernährungsweise für unsere Hunde und Katzen stellt die Rohfütterung – auch B.A.R.F. genannt - dar.