B.A.R.F.

Für viele Hunde- oder auch Katzenbesitzer bedeutet B.A.R.F. die Fütterung von rohem Fleisch, Fleischknochen und Innereien. Doch das ist nur eine sehr vereinfachte Sichtweise, denn die alleinige Fütterung von Fleisch und tierischen Nebenprodukten stellt keine ausgewogene Ernährungsweise für Hunde und Katzen dar.

Der Begründer der Idee des B.A.R.F.ens ist der australische Tierarzt Ian Billinghurst. Er bemerkte in den 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, dass Hunde die mit rohem Fleisch, Nebenerzeugnissen der Fleischproduktion und Küchenresten gefüttert wurden gesünder waren, als diejenigen, die Fertigfutter erhielten.

Die Bezeichnung B.A.R.F. für die Rohfütterung von Hunden wurde daraufhin von der kanadischen Züchterin Debbie Tripp geprägt und steht u.a. für „Biological Appropriated Raw Food“ (Biologisch angepasstes rohres Futter) oder „Bones And Raw Food“ (Knochen und Rohes Futter).

Die Grundidee des B.A.R.F.ens ist durch die Fütterung von frischen rohen Zutaten die Ernährung der Vorfahren des Haushundes – des Wolfes – zu imitieren und damit die Gesundheit des Hundes zu unterstützen. Die Hauptbestandteile stellen dabei rohes Fleisch, Innereien und Fleischknochen dar, aber auch Gemüse, Obst, Kräuter und Öle kommen in den Napf. Am wichtigsten ist den B.A.R.F.-Anhängern dabei, dass alle Zutaten roh gefüttert werden und damit unverändert in Zusammensetzung und Struktur sind.

Einige Hunde bekommen zudem auch Fisch, Milch- und Eiprodukte zu fressen. Kohlenhydratquellen, verschiedene Getreidearten wie Weizen, Hafer, Reis oder auch Kartoffeln, sind seltener Bestandteil der B.A.R.F.-Fütterung. Damit diese vom Hund, wie vom Menschen auch, verdaut werden können, bedarf es einer mechanischen oder thermischen Bearbeitung. Das Erhitzen der Kohlenhydrate widerspricht jedoch den Grundsätzen des B.A.R.F.ens. In manchen Fällen (z.B. erhöhter Energiebedarf, bestimmte Erkrankungen oder Hunderassen) stellen Kohlenhydratquellen dennoch einen sinnvollen weiteren Energie- und Nährstofflieferanten für den Hund dar. Zudem bedeutet die Fütterung von Kohlenhydraten in Maßen und in der richtigen Zubereitung kaum solch eine Gesundheitsgefährdung für den Hund, wie häufig von B.A.R.F.-Anhängern behauptet wird.

Leider wird beim Streben nach der Imitation der Ernährungsweise des Wolfes oft vergessen, dass wilde Caniden häufig unter Nährstoffmangel leiden. So ist bspw. die Versorgung eines Wolfes, welcher selten oder nie Fisch frisst, mit Vitamin D sehr gering. Die bei einer unausgewogenen Fütterung auftretenden Nährstofffehlversorgungen führen zu Krankheitsanfälligkeiten und können auch mit einer eingeschränkten Lebenserwartung einhergehen. Für den Wolf spielt dies nur eine untergeordnete Rolle, solang er sich in den ersten Lebensjahren, in denen die Nährstoffmängel noch durch Körperspeicher ausgeglichen werden können, erfolgreich fortpflanzen kann. Für unsere vierbeinigen Gefährten wünschen wir uns jedoch eine möglichst lange und unbeschwerte Lebenszeit, welche durch Nährstofffehlversorgungen unnötige erschwert oder sogar verkürzt werden kann.

Von vielen B.A.R.F.-Anhängern wird es als natürlich und gesund dargestellt, wenn nicht täglich alle notwendigen Nährstoffe in bedarfsdeckender Menge im Futter enthalten sind, sondern eine ausreichende Nährstoffzufuhr erst über mehrere Wochen bis Monate erreicht wird. Weil starke Nährstoffschwankungen im Futter aber mit einer großen Belastung des Organismus einhergehen, ist eine regelmäßige Zufuhr mit den lebensnotwendigen Nährstoffen zu empfehlen. Bei einem gesunden! Tier müssen nicht alle Nährstoffe täglich in bedarfsorientierter Menge zugeführt werden, eine ausgewogene Nährstoffversorgung über ein bis zwei Wochen ist jedoch empfehlenswert.

Für mich bedeutet B.A.R.F.en zudem, dass sich der Tierhalter mit den Bedürfnissen seines Tieres und der Zusammensetzung des Futters, welches das Tier frisst, auseinander setzen möchte. Denn eines der größten Vorteile der B.A.R.F.-Fütterung stellt die Kontrolle der Futterzusammensetzung und Herkunft sowie Qualität der Bestandteile dar. Dies ist insbesondere für die individuelle Rationsgestaltung für kranke Tiere von Vorteil.

Für eine bestmögliche Gesundheit sollte also nicht nur die Qualität der Futterbestandteile sehr hoch und das Futter frei von unnötigen Zusatzstoffen sein, sondern für eine optimale Nährstoffzufuhr auch richtig zusammen gesetzt sein.

Es sprechen viele Vorteile dafür, das Futter für den Hund oder die Katze selbst zuzubereiten:

  • Kontrolle der Zutaten und deren Qualität
  • keine Zusatzstoffe
  • tägliche Abwechslung
  • Zutaten können an den Geschmack und die Bedürfnisse des Vierbeiners angepasst werden

Um bei der Gestaltung der Futterration nach den individuellen Bedürfnissen Ihres Vierbeiners ein bestmögliches Verhältnis der Futtermittel in der Ration zueinander zu gewährleisten und eine Mangel- oder Überversorgung mit Nährstoffen zu vermeiden, ist eine genaue Rationsberechnung hilfreich.

Bei der optimalen Zusammenstellung des Futters für Ihren einzigartigen Vierbeiner möchte ich Sie gern unterstützen.